Zu Fotos 1 und 2:

NSU Fahrrad mit Flink Hilfsmotor

fahrbereit, in sehr schönem original Zustand, also nicht restauriert

Während die Hilfsmotoren von Rex und Victoria eher im Süden Deutschlands verbreitet waren, tauchten die Gefährte mit Flink Motoren eher in Norddeutschland auf. Der Antrieb erfolgt über eine Reibrolle auf das Vorderrad mit schwimmerlosem Mecco Vergaser. Die Spitzgeschwindigkeit auf ebener Straße ist etwa 25 - 30 km/h

Auf Foto 3

sehen Sie einen Hilfsmotor von der Firma Sachs aus einem Baujahr von 1938, er ist also über 80 Jahre alt. Es war die erste Generation der Saxonetten. Die Besonderheit hier ist daß es sich um einen Radnabenmotor handelt. Man konnte herkömmliche Fahrräder umrüsten, in diesem Falle wurde das Gesamte Hinterrad ausgetauscht sowie ein Tank, Gasgriff und Kupplungshebel montiert. Einige bekannte Hersteller lieferten Ihre Fahrräder damals bereits montiert mit diesem Motor aus. Ich habe mir von einem Experten sagen lassen, daß dieser Motor etwas schwach im Vergleich zu anderen Hilfsmotoren ist. Ob dies stimmt weiß ich nicht. Auf jeden Fall eine interessante Konstruktion.

Kommen wir zu Foto 4 und 5

Oft spricht man von sehr seltenen Teilen. Bei diesem Motor ist das noch untertrieben, denn er wurde so nur einmal gebaut. Es handelt sich nämlich um einen Prototyp. Vielleicht wissen es einige, da gab es mal einen Geschäftsmann mit Namen Hermann Holbein, dieser begann ganz am Anfang der 50er Jahre mit der Fertigung von Kleinwagen mit Namen Champion. Diese Automobile nicht zu kennen ist keine Schande, es gab zu dieser Zeit viele Unternehmer und Konstrukteure die sich auf diesem Feld versuchten und später irgendwann meist wegen der zu geringen Kapitaldecke scheiterten. Jedenfalls suchte man für den Kleinwagen Champion Typ Ch-2, ein kleiner zweisitziger Roadster,  einen Motor zum zukaufen. Es gab eine Ausschreibung und den Zuschlag bekam die Firma Triumph im Frankenland. Dieser Motor hier wurde als nicht gut genug empfunden aus welchen Gründen auch immer. Er kommt von dem aus Niedernhall stammenden Motorsägenhersteller Baker und Pölling. Dort wurde er extra mit einem erweiterten Hubraum und Dynastartanlage zur Vorstellung gebaut. Jetzt werden einige sagen Motorsägenhersteller kein Wunder..... Doch dort liefert man später Motoren für Express, Tornax und FN, sogar Richard Küchen war dort einige Zeit im Dienste. Doch das ist eine andere Geschichte.

Bild 6

Hier sehen wir wieder einen alten bekannten, den Fahrrad Hilfsmotor von Ilo, Typ F48. Zu den Eckdaten: Montage beim Fahrrad unter der Tretlagerachse, Antrieb über eine Reibrolle zum Hinterrad, Extrem schmale Motorgetriebeeinheit 130 mm, 48 ccm Hubraum mit Zweitaktprinzip und 0,8 PS bei 3000 Umdrehungen pro Minute. Der gesamte Motor wurde während der Fahrt mit einem Hebel am Rahmen an das Hinterrad gepresst, es gab dann eine Verbindung zwischen einer Reibrolle und Reifen, dadurch wurde er gestartet, auch diente diese Funktion als Kupplung.

Bild 7

NSU Quickly N restauriert, wieder wie neu. Dieses Fahrzeug schaut aus wie frisch aus dem Laden. Kennt jeder, da muß man nicht viel drüber schreiben.

Bild 8

Wie die Quicklys ist diese Moped von der Formgebung her auch sehr gelungen. Alles wirkt bei der Gritzner Brummi  wie aus einem Guß. Der Rahmentank, die Lenkerverkleidung, die Verkleidungsbleche am Motor. Man sieht schon daß man sich bei Gritzner sehr viel Mühe gegeben  und nicht nur irgendwas zusammen gebastelt hat. Als Motor diente der bekannte Sachs 50 Antrieb der sich inzwischen vermutlich millionenfach bewährt hat. Dieses Moped gab es auch in der Farbgebung dunkel-  und hellgrün. Diese Brummi hier ist unrestauriert und im Originalzustand, Lackstellen wurden aber ausgebessert, Chromteile aufpoliert, kurzum wurde das Fahrzeug so gut wie möglich behutsam  ohne eine Restauration optisch hergerichtet. Ob die kleine Sitzbank wirklich original oben rot war, ich bin mir nicht sicher. Eventuell wurde diesse vor meinem Besitz schon einmal getauscht, vielleicht weiß es jemand.

Auf Bild Nummer 9 ist wieder ein Motor der Firma Baker und Pölling aus Niedernhall zu sehen. Diesen Motor hat Richard Küchen konstruiert. Vielleicht mögen einige Leser diesen Mann nicht kennen, Deshalb nur so viel weil man über Ihn mindest wieder ein Buch schreiben könnte: Er hat lange Zeit bei Zündapp gearbeitet und zum Beispiel auch den Motor der Victoria Bergmeister konstruiert. Also wie man sagt ein Mann vom Fach. Das besondere an diesem Motor, es handelt sich um einen Doppelkolbenmotor. Bei diesem sind die Kolben nicht wie bei Triumph nebeneinander sondern hintereinander angeordnet. Wobei ein Kolben den Einlass und ein Kolben den Auslass steuert. Es gab ihn nach meinem Wissen mit 125 und 175 ccm. Ich sage nach meinem Wissen weil heute nur noch sehr wenig über diese Firma und deren Motortypen bekannt ist und es deshalb schwierig ist etwas in Erfahrung zu bringen. Dieser hier hat 125 ccm und wurde anfangs von Express für die 125er Radex zugekauft. Leider war man dort gar nicht zufrieden, der Motor litt anscheinend von Anfang an an Überhitzung, vor allem der hintere Kolben wurde durch die Bauart bedingt schlecht gekühlt. Der Motor war eigentlich solide aufgebaut, das Problem war aber, es gab einen rasant steigenden Markt und man hatte nicht viel Zeit um auf diesen Zug aufzuspringen. Das heißt alles sollte schnell gehen und man hatte auch nicht die finanziellen Mittel um diesen Motor ausgiebig zu testen und zu verbessern um ihn dadurch in eine richtige Serienreife zu bringen.

Bild 10

Hier ist eine Maico M 250 B. Dieses Fahrzeug war in einem sehr schlechten Zustand, sehr viele Teile haben gefehlt und dazu stand sie noch einige Zeit im Freien. Sie wurde von Grund auf restauriert und mit vielen Neuteilen wieder aufgebaut und schaut jetzt aus als wäre sie frisch aus dem Maicowerk in Pfäffingen oder Nürnberg. Ja ich sage Nürnberg da diese Maschine auch teils bei Zweirad Union gefertigt wurden.  Bei der Bezeichnung M 250 B steht das B für Behörde, sie wurde aber hauptsächlich an die Bundeswehr ausgeliefert jedoch auch in andere Länder. Die zivile Version ist die 250er Blizzard. 

Bild 11

NSU Superfox, die Nachfolgerin der Fox, wie ich meine eine sehr gelungene Formgebung. Die Fox hebt sich optisch doch sehr von den anderen 125er Maschinen der 50 Jahre ab. Dazu noch der 4-Takt Motor, kein Wunder daß diese Motorräder in dieser Zeit und auch heute noch bei den Sammlern beliebt sind.

Bild 12

NSU Quickly F, die Quicklys wurden immer weiter entwickelt. Dadurch gab es viele Typen. Ich habe mal gezählt und bin auf 13 verschiedene gekommen. Diese Baureihe hier kam zum Schluß auf den Markt. Nach den Modellen T und TT wurde die Form wieder sachlicher. Als Geschwister dieses Modelles hier gab es noch eines mit Sattel und auch mit Sitzbank aber ohne Hinterradfederung. Die Farbe war immer gleich: Blau und weiß. Ich bin schon oft mit diesem Fahrzeug gefahren, es fährt sich ausgesprochen gut die hinteren Federbeine und die Sitzbank dämpfen auch sehr schlechte Wegstrecken ab. Für die damalige Zeit war das fahren mit der Quickly F äußerst komfortabel.

Bild 13

Zündapp Roller R 50. Dieser Roller wurde nach meinem Wissen am längsten von allen Zündapp Fahrzeugen gebaut, nämlich von 1964 bis 1979 und das nahe zu unverzändert. Er war praktisch der Nachfolger der äußerst beliebten Zündapp Bella Reihe. Nur war der R 50 eher als Zweitfahrzeug oder für die Freizeit gedacht. Da dieser wesentlich leichter und kompakter war. Dieses hier ist die Mokickversion mit Handschaltung, es gab ihn auch noch  als Kleinkraftrad. Unser Roller den Sie hier sehen wurde von Grund auf neu aufgebaut und schaut wieder ladenneu aus. Die Sitzbank war ursprünglich grau, ich habe sie aber schwarz beziehen lassen da ich denke daß dies wesentlich besser zu den schwarzen Fußmatten passt.

Kommen wir zu einem meiner absoluten Lieblingsfahrzeugen auf Bild 14 eine Maico MD 50. Sie zählt zu den Kleinkrafträdern der 70er Jahre. Da gab es das Wettrüsten von Kreidler, Hercules und Zündapp um die stärkste Leistung und höchste Geschwindigkeit in der Klasse bis 50 ccm.  Die Maico ging dazwischen etwas unter obwohl sie von der Leistung her mithalten konnte. Sie hatte den Konkurenten sogar einige Sachen voraus, nämlich einen Drehschiebermotor und bei den späteren Modellen 6 Gänge. Vermutlich lag es auch schon daran daß diese nicht sehr verbreitet war weil das Händlernetz doch wesentlich kleiner war.

Bild 15

Hier sehen SIe einen NSU Prima 5 Roller im original Zustand, also unrestauriert. Der italienische Lizenzbau des Lambretta Rollers wurde bei NSU immer weiter entwickelt bis zum Schluß eine anderes Fahrzeug mit einem anderen Namen im Angebot stand. Für mich einer der schönsten Roller der 50er Jahre. Dieser hier ist sehr gut erhalten, die Chromteile, der Lack, alles in sehr schönem Zustand, nur den Gummiteilen wie dem Sattel oder der Fußmatte sieht man das hohe Alter an. Ich wollte alles so belassen, da mir die Fahrzeuge in diesem Zustand am liebsten sind. Ich meine Gebrauchsspuren sollte man diesen Fahrzeugen zugestehen, das finde ich schöner als wenn alles neu und steril ist. Diesen Roller von Grund auf zu restaurieren ist meist unrentabel nur von den Materialkosten her. Er hat eine Menge von Chromteile die schwer oder fast gar nicht zu bekommen sind. Der Lackierer hat hier meist einiges zu tun. Der Motor mit Antrieb muß zerlegt werden. Da kommt schon was zusammen. Der Marktwert ist aber nicht so hoch daß es die Mühe lohnt.

Bild 16

Das ist das Fahrzeug mit dem neuesten Baujahr in der Sammlung. Ein Hercules Ultra 80 Leichtkraftrad. Anfang der Achziger Jahre lösten die Leichtkrafräder mit 80 ccm die Kleinkrafträder mit 50 ccm bei den ab 16 Jahre alten Fahrern ab. Diese Fahrzeuge sollten leiser sein und es gab im Gegensatz zu den wilden 50ern ein Geschwindigkeitsbeschränkung bis 80 km/h. Der Motor hatte mehr Hubraum aber weniger Drehzahlen, diese waren auch vom Gesetzgeber begrenzt. Die Hercules Ultra 80 war eines der ersten Fahrzeuge dieser Art. Es gab sie nach meinem Wissen in den Farben silber und rot. Als Antrieb diente natürlich ein Motor von Sachs zu diesem Konzern gehörte Hercules ja schließich. Im Gegensatz zu den Modellen von Zündapp und Kreidler hatte sie schon eine 12 Volt Lichtanlage. Der Anschaffungspreis war bei allen deutschen Herstellern im Gegensatz zu den Japanern sehr hoch,.

Bild 17

Heinkel Roller Typ 103A0 mit der wie ich denke sehr passenden Zwei Farben Lackierung schwarz-rot. Dieser hier ist auch von Grund auf restauriert, bei den Rollern ist dies immer sehr aufwendig.


Bild 1 Flink Hilfsmotor

Bild 2 Flink Hilfsmotor

Bild 3 Sachs Hilfsmotor

Bild 4 Baker und Pölling Prototyp

Bild 5 Baker und Pölling Prototyp

Bild 6 Ilo Hilfsmotor

Bild 7 NSU Quickly N

Bild 8 Gritzner Brummi 70

Bild 9 Baker und Pölling Doppelkolben Motor

Bild 10 Maico M 250 B

Bild 11 NSU Superfox

Bild 12 NSU Quickly F

Bild 13 Zündapp R 50 Roller

Bild 14 Maico MD 50

Bild 15 NSU Prima 5

Bild 16 Hercules Ultra 80

Bild 17 Heinkel Roller


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